Kunst

Pictoplasma Festival in Berlin 2013

Es muss nicht immer Disney sein: Auf dem Pictoplasma Festival in Berlin vom 10. bis 14. April 2013 dreht sich alles um Character-Design. Vorträge, Workshops, Ausstellungen und Performances beweisen, dass figürlicher Darstellung keine Grenzen gesetzt sind.

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2007 gründeten Fernando Sarmiento und Tomas Garcia das Animationsstudio Pepper Melon in Buenos Aires. Bild: Pepper Melon

Bereits zum neunten Mal findet in Berlin das Pictoplasma-Festival statt, DIE Spielwiese für alle, die sich für zeitgenössische Bildgestaltung interessieren. Die Macher, Peter Thaler und Lars Denicke, haben etablierte Künstler und aufstrebende Talente aus aller Welt eingeladen, ihre Arbeiten zu präsentieren. Ob Zeichnung, Malerei, Urban Arts, Animation, Illustration, Motion Graphics, Installationen, ob gestrickt, geklebt, gefilzt oder gemalt – Character-Design sind keine Grenzen gesetzt

Mittelpunkt der Konferenz ist das Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz. Teilnehmer haben dort die Möglichkeit, Vorträge und Präsentationen der Künstler sowie Filmprogramme zu sehen. Die Filme laufen abends erneut, dann haben auch Nicht-Teilnehmer eine Chance auf innovative Unterhaltung. Die zweite große Location der Pictoplasma ist die Platoon Kunsthalle, in der Kunst-Happenings und Workshops stattfinden – denen jeder mit einem Faible für Figürliches beiwohnen kann. Und beim sogenannten „Character Walk“, einem Ausstellungsrundgang durch verschiedene Galerien, Projekträume und Kunstorte in Mitte, Kreuzberg und Neukölln, können sich Interessierte Arbeiten und Performances der teilnehmenden Künstler ansehen.

  • Mochimochi Land heißt die Welt, die die Strickkünstlerin Anna Hrachovec für ihre kleinen Wollwesen geschaffen hat. Bild: Anna Hrachovec
  • Aus Tel Aviv kommt Gal Shkedi als Speaker zur Pictoplasma. Der Character-Designer arbeitete unter anderem für Coca-Cola und O2. Bild: Gal Shkedi
  • Die niederländische Illustratorin Sue Doeksen leitet den "Join the Paper Jam"-Workshop in der Platoon Kunsthalle. Bild: Sue Doeksen
  • Max Gärtner findet seine Inspirationen hauptsächlich in der Tierwelt, Menschen sieht man selten in seinen Arbeiten. Bild: Max Gärtner
  • Über verschiedene Internetportale vertreibt Hrachovec ihre Strickvorlagen. Auf der Pictoplasma leitet sie den "Mochimochi Monster Knitting"-Workshop. Bild: Anna Hrachove

Die Idee zu Pictoplasma entstand 1999: Peter Thaler schuf eine Art Character-Netzarchiv, eine Bilderrecherche, bevor es Web 2.0 gab, die Tausende von Bildern nach Kategorien wie Pixel oder Vektor, Hase oder Roboter sortieren konnte. Darauf folgten zwei umfassende Buchpublikationen, die bis heute von einer Vielzahl thematischer Nachschlagewerke ergänzt worden sind. 2004 kam Lars Denicke hinzu und gemeinsam veranstalteten sie die erste Konferenz, die Character-Entwickler aus aller Welt zusammenbrachte. Thalers Motivation, die er 2005 treffend in einem „De:Bug“-Interview auf den Punkt brachte: „Ich habe der Welt beweisen wollen, dass man nicht automatisch blutende Augen kriegen muss, wenn man mit Figuren arbeitet.“ Heißt: Nicht jede Figur muss aussehen wie aus einem Disney-Film – sondern im Gegenteil.

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Andrea Wan, geboren in Hongkong, lebt heute in Berlin und Vancouver. Dieses Bild stammt aus ihrer Serie "Night Travellers". Bild: Andrea Wan

Das diesjährige Festival-Heimspiel – erst im Februar fand die Konferenz in New York statt – steht unter dem Motto „White Noise“. Es rückt, und hier zitieren wir die Veranstalter, „figürliche Gestaltung in den Vordergrund, die gezielt auf die Fähigkeit der Characters setzt, unmittelbare und maximale Empathie beim Betrachter hervorzurufen“. Und da dachten wir hier bei FLAIR: Müssen wir hin! Dinge mit Gesicht! Kreisch! Unter unserem ganz eigenen Motto „Drei Tage – 8000 Augen“ werden wir vor Ort sein und viele spannende Eindrücke für Sie einfangen. Wir werden unsere Knitting-Skills beim „Mochimochi Monster Knitting“ mit der wunderbaren Anna Hrachovec auf die Probe stellen. Und mit der niederländischen Illustratorin Sue Doeksen an Stop-Motion-Filmchen basteln. Und unzählige tolle Künstler entdecken wie Nick Cave, der vor zwei Jahren auf der Pictoplasma begeisterte und eine unserer „Next“-Strecken zierte. Wir sind auf jeden Fall schon sehr aufgeregt. Sehen wir uns?

  • Der Illustrator und Grafikdesigner Francisco Miranda lebt und unterrichtet in Buenos Aires. Bild: Francisco Miranda
  • Weltweit hat der Kalifornier Jeff Soto bereits seine Bilder ausgestellt. Bild: Jeff Soto
  • Ihre Arbeiten sind vor allem eins: bunt! Bild: Sue Doeksen
  • Wer mehr von diesen entzückenden Häschen sehen möchte: Efnisiens Arbeiten sind zu sehen in der Galerie FUNK[]RAUM. Bild: Osian Efnisien
  • Das Urban-Arts-Duo Low Bros hat's nicht weit: Für sie ist die Pictoplasma ein Heimspiel. Bild: Low Bros

Pictoplasma - Festival and Conference on Contemporary Character Design and Art vom 10. bis 14. April im Berlin. Die Teilnahme an der Konferenz (11. bis 13. April) kostet 230 Euro, Anmeldung hier. Der Eintritt zu den Ausstellungen des „Character Walk“ ist frei, ebenso wie zu den Veranstaltungen des „Character Lab“ in der Platoon Kunsthalle. Damit nicht genug: Jeden Abend bieten die „Character Clubnights“ im Gretchen, im Urban Spree und in der Platoon Kunsthalle mit unter anderen Matias Aguayo und Dat Politics ausreichend Möglichkeit, die Beine zu lockern und weitere Kontakte zu knüpfen. Eintritt: 5 bis 10 Euro für Nicht-Konferenzteilnehmer.

Weitere News finden Sie auf der www.pictoplasma.com

 

05.04.2013