Storys

Alex Robbins über Grafik Design und Illustration

# #1/13

Einfach nur Worte aufzuschreiben, findet er langweilig. Lieber malt, legt und formt er sie – aus Zahnpasta, Blättern, Aschekrümeln oder Smarties. Mit Erfolg: Alex Robbins (30) hat schon für das „Times Magazine“, „die Zeit“ oder die „Washington Post“ illustriert. Nun auch für die FLAIR Januarausgabe 2013. Ein Gespräch mit dem Wortspieler.

ein Interview von Laura Hamdorf

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Illustration: Alex Robbins

Alex, das Verblüffende an deinen Illustrationen sind die facettenreichen Bedeutungsebenen: Zum Beispiel hast du für die FLAIR das Wort „Fashionista“ in der Form eines High Heels geschrieben – mit Kreide auf Tafelgrund. Also lesen wir nicht bloß ein Wort, sondern sehen gleichzeitig einen Gegenstand dazu, hinzu kommt ein kreativer Vorgang, nämlich: mit Kreide einen Entwurf skizzieren. In der Summe dreht sich alles um dasselbe Wort: Fashionista! Wie gehst du vor?

„Für gewöhnlich beziehen sich Typographie und Wort aufeinander. Das passiert ganz automatisch, wenn ich eine Idee skizziere, denn ich liebe es einfach, mit neuen Materialien zu spielen. Das ist eine viel größere Herausforderung als dasselbe Material immer und immer wieder zu verwenden.“

Wolltest du schon immer Illustrationskünstler werden?

„Eigentlich nicht, ich bin da hineingeschlittert. Nach Abschluss meines Grafikdesign-Studiums wollte ich mir sofort einen festen Job als Designer suchen, fand aber keinen. Irgendwann hörte ich auf zu suchen und beschäftigte mich stattdessen ganz viel mit Illustrationskunst. Langsam etablierte ich mich dann als Freelancer.“

  • Illustration von Alex Robbins
  • Illustration von Alex Robbins
  • Illustration von Alex Robbins
  • Illustration von Alex Robbins
  • Illustration von Alex Robbins
  • Illustration von Alex Robbins
  • Illustration von Alex Robbins
  • Illustration von Alex Robbins

Also war die Illustration nicht gerade dein Herzenswunsch?

„Nein, aber ich bin definitiv sehr glücklich, dass alles so gelaufen ist.“

Du bist gebürtiger Brite, lebst aber in Berlin. Warum das?

„Ich mag die Stadt und ein paar gute Freunde leben hier. Ich würde sicherlich bessere Arbeit finden, wenn ich in London oder New York leben würde, aber hier habe ich mehr Zeit, ich selbst zu sein. Ich habe weniger Druck, alles ist einfacher was Miete und überhaupt das Leben angeht.“

Und Berlin inspiriert dich?

„Ja, sehr. Vor allem der Alltag hier. Ich gehe zum Beispiel gerne Radfahren oder spazieren. Dabei sehe ich ganz viel und mir stechen alternative Materialien für meine Illustrationen ins Auge. Am besten klappt das übrigens auf Flohmärkten.

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Portrait: Alex Robbins

Vor zwei Jahren hast du den „ADC Young Guns Award“ gewonnen. Ein Preis des New Yorker „Art Direcor's Club“, der jährlich junge Künstler aus den Bereichen Grafikdesign, Werbung, Video auszeichnet. Was ist seither passiert?

„Das ist schwer zu sagen. Vielleicht: Es ist ein gutes Gefühl, erkannt zu werden. Jetzt kennen eben viele Leute meine Arbeit und ich bekomme viel mehr Jobs. Am meisten gefreut hat mich an der Auszeichnung, dass ich New York besuchen durfte.“

Weitere Informationen zu Alex Robbins finden Sie auf seiner Homepage www.alexrobbins.co.uk

11.12.2012